Warum tragen?

Warum tragen?

Das Tragen von Babys ist heutzutage zum Hype geworden und in aller Munde. Schnell drängt sich werdenden Eltern das Gefühl auf, ihr Baby tragen zu müssen.
Und was man muss ist meistens doof.
Ich möchte euch zeigen, warum Tragen so schön und besonders ist und welche Vorteile es mit sich bringt.

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Menschenkinder sind Traglinge

Es ist in ihren Genen verankert und an einigen Reflexen erkennbar. So ziehen Babys die Beinchen an und spreizen sie, wenn sich eine Bezugsperson nähert (Anhock-Spreiz-Reaktion). Der Greif- und Mororeflex weisen entwicklungsgeschichtlich auf eine aktive Beteiligung beim Getragenwerden hin (Der Greif- und Mororeflex sind ein Erbe aus einer Zeit, als sich Babys noch aktiv mit Händen und Füßen an eine Bezugperson klammerten.). Ein Säugling, der sich alleine gelassen fühlt, fängt an zu weinen, um die Kontaktperson herbeizurufen (Kontaktweinen).

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Tragen ist ein Grundbedürfnis

… nach ständiger Nähe und Körperkontakt. Das Baby spürt den beruhigenden Herzschlag, riecht den vertrauten Geruch, spürt die schaukelnden Bewegungen, die es bereits aus dem Mutterleib kennt. So wirkt es beruhigend und schenkt Sicherheit und Geborgenheit. Babys, die täglich getragen werden, weinen weniger und sind zufriedener.

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Mittendrin statt nur dabei

Getragene Kinder erleben den Alltag auf Augenhöhe und sind auf verschiedene Weise in Kontakt mit der Umwelt. Im direkten Körperkontakt mit einer Bezugsperson als sichere Basis, kann das Baby z.B. Sozialkontakte beobachten, selbst herstellen und sich zurückziehen und abwenden. Die vielseitigen Eindrücke und Anreize bieten eine einzigartige Möglichkeit zum sozialen Lernen.

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Hände frei für die Eltern

Der Start in das gemeinsame, noch ungewohnte Leben gelingt mit freien Händen und entspanntem Baby deutlich leichter. Ob beim Einkaufen, Haushalt, Strandspaziergang oder auf gewohnten Wegen – das Kind kann problemlos mit dabei sein, ohne sich über Kinderwagen-gerechte Wege Gedanken machen zu müssen.
Auch der Kopf ist frei, denn unbewusst spüren Eltern rechtzeitig die nonverbalen Signale des Kindes und können einfach mal abschalten.

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Gesunde Ausreifung der Hüftgelenke

Das Einnehmen der leicht gespreizten, angehockten Beinstellung ist optimal für die korrekte Entwicklung der Hüftgelenke. Babys werden mit einer unreifen Hüfte geboren. Sie ist knorpelig vorgebildet und noch nicht verknöchert. Sie ist daher empfindlich und sehr formbar. In der Anhock-Spreizhaltung befinden sich Oberschenkelknochen und Hüftpfanne in optimaler Stellung zueinander.

Illustrationen - angefertigt von Annette Gack, August 2014

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Bindungsförderung nebenbei

Eltern erkennen die Signale des Kindes schneller und die Feinfühligkeit für die Bedürfnisse des Babys steigt. Die Angst des Babys verlassen zu werden wird gemindert und gleichzeitig das Urvertrauen gestärkt. Also Bindungsförderung nebenbei!

Dies ist eine kleine Übersicht. Wenn du noch weitere, tiefer gehende Informationen möchtest, schreib mir gerne!